USA sollen Rettungspaket für Musikindustrie schnüren
von Roland Quandt für WinFuture.de
Angesichts der weltweiten wirtschaftlichen Probleme, die sich vor allem in den USA besonders offen zeigen, kommt von einem Vertreter der Musikindustrie nun die ungewöhnliche Forderung nach Unterstützung durch die US-Regierung.
Tommy Silverman, einer der Direktoren der American Association of Independent Music (A2IM) forderte die US-Regierung auf, sowohl die vier großen Musikkonzerne, als auch die zahllosen kleineren Labels mit Milliardensummen zu unterstützen.
Die Musikfirmen müssten ebenfalls zu den Empfängern der Gelder auf den Rettungsfonds der Regierung gehören - schließlich käme ihnen eine tragende Rolle im Blick auf die "nationale Sicherheit" der Vereinigten Staaten zu. Rock 'n Roll habe letztlich mehr für den Fall der Sowjetunion getan als die CIA, so Silvermans Argumentation.
So wie die US-Regierung verhindert habe, dass eine Firma aus dem arabischen Dubai den Schutz der amerikanischen Häfen übernimmt, müsste der Staat nun auch verhindern, dass die Musik immer mehr unter ausländische Kontrolle gerät. Als eine der nötigen Maßnahmen nennt er den Rückkauf der Rechte an den Werken von Elvis Presley aus Japan.
Silverman forderte weiterhin, dass die US-Regierung der Musikindustrie Kreditsicherheit geben müsse, damit die Firmen sich angesichts neuer Technologien neu ausrichten können. Über fünf Jahre soll der Staat den Labels ein Kreditpaket von 25 Milliarden US-Dollar zur Verfügung stellen.
Mit diesem Geld sollen Künstler "entwickelt" und neue Vertriebswege erschlossen werden. Im Gegenzug könne die Regierung dann die Löhne und Bonuszahlungen sowie Prämien für Top-Manager in der Branche begrenzen. Um die Einkünfte der US-Musikfirmen zu sichern, soll die Politik zudem über die Regulierungsbehörde FCC Einfluss auf den Anteil amerikanischer Musik im Radio nehmen.
So könne die FCC festlegen, dass US-Radiosender mindestens 50 Prozent ihres Programms mit amerikanischer Musik bestreiten müssen. Silverman forderte außerdem eine Aufstockung des Budgets für den weltweiten US-Sender "Voice of America", um so mehr Publikum zu gewinnen und die Kultur im Ausland stärker beeinflussen zu können.
Damit ist aber noch lange nicht Schluss. Silverman will die Regierung nämlich auch dafür gewinnen, den Musikmarkt zu regulieren. Der Staat müsse die Zahl der neuen Alben in Grenzen halten und dabei den Plattenfirmen Geld für den Verzicht auf neue Veröffentlichungen geben, wie es schon jetzt in der Landwirtschaft praktiziert werde.
Zudem müsse die Regierung 20 Prozent der Rückläufer des Handels aufkaufen, um sie in Entwicklungsländern unter's Volk zu bringen - alles um den Einfluss der Amerikaner in der Welt zu manifestieren. Durch eine starke amerikanische Musikindustrie könne schließlich das Selbstbewusstsein der US-Bürger gesteigert werde, was wiederum den Finanzmärkten und dem Lebenstandard in den Vereinigten Staaten zu Gute komme.
Für Silverman, Chef der Plattenfirma TommyBoy Records, wäre eine Beteiligung der US-Musikindustrie an der Ausschüttung der Bailout-Gelder ein wesentlich günstigerer Weg, die nationale und weltweite Sicherheit zu steigern, als weiterhin jährlich fast 700 Milliarden US-Dollar in das Militär zu investieren.
(Engl Details via A2IM)
Dienstag, 11. November 2008
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ach du heiliger Silverman solch sich doch selber im Klo runterspülen, TommyBoy Records gehört zu 100% Warner und wie die ticken wissen wir alle. Da solen Künstler entwickelt werden, hmm interessant das machen Labels seit den 80ern nicht mehr und ja vielleicht hat Rock was für den Fall der Sowjetunion getan blöd nur, dass Herr Silverman ausschliesslich Hip Hop auf seinem Label hat, einer der größten Dampfplauderer unter den US (not so) indie (because owned by a major) labels, wunder mich jetzt nicht, dass sowas von dem kommt *lacht*
AntwortenLöschenentschuldige meine 100 Tippfehler ... :(
AntwortenLöschenKein Problem. In der Aufregung machen alle Fehler.
AntwortenLöschenSilverman sucks. Finde ich auch.