Sonntag, 25. Oktober 2009

Letztes Shakra Konzert mit Maxxwell als Einheizer

Shakra in dieser Formation ist Geschichte. Eigentlich war's eher ein Trauerspiel am Freitag Abend, dem 23. Oktober 2009 in der Schüür Luzern, als denn ein freundlicher, feierlicher Akt der Trennung. Mark Fox wie auch Thomas Muster versuchten gute Miene zum Bösen Spiel zu machen und gaben nochmals alles. Zu guter letzt fühlten sich die beiden sogar genötigt, für sich, also entweder Sänger oder verbleibender Rest der Band, Werbung zu machen. "Dir sit geili Sieche" tönte es abermals durch die Schüür. Mit "Mir hei super Ziite gha, wie ou schlächti" erzählt Fox/Muster dem Publikum ja nicht wirklich was Neues. Zu oft konnte man in den Zeitungen vom medialen Zickenkrieg lesen.

Wie dem auch sei. Ich persönlich war in den vergangenen Jahren schon oft über den Erfolg der Band erstaunt. Denn die Verbindung der Powermusik Shakra mit dem doch stimmlich arg limitierten Mark Fox fand ich grottenschlecht. Die Konstellation ging meines Erachtens nicht auf. Ich weiss ich weiss, vom Schreibtisch aus kann man locker vom Hocker gifteln und einen ach so gescheit tönenden Negativismus verbreiten. Ich geb's zu, ich war nie ein Fan von Fox dem Sänger. Menschlich kenne ich ihn ja nicht. Von Shakra der Band konnte ich allerdings nie genug kriegen. Schon in deren Anfängen, als noch kein Hahn nach ihnen krähte, genoss ich ihre unverkennbaren Song-Intros und den Gitarrenwänden die da empor kletterten, bis die Gipfelstürmer schliesslich den Everest erklommen, um danach umso tiefer zu fallen und die restlichen Konzerte des Jahres wegen den internen Querelen abzusagen.
By the way der neue Bassist Dominik Pfister ist der Hammer. Ich sah ihn zum ersten Mal live und bin begeistert.

"Es chunnt scho guet" ist meine Antwort auf alle kritischen Fragen. Vermutlich auch für Fox, der doch mit seiner unverwechselbaren Stimme, den einen oder anderen Fan wird bei Laune halten können. Ich mags allen gönnen. Keep on rockin' and give us our daily rock dose.


Dann gab's ja noch die Einheizer Maxxwell am eher lauen, regnerischen Freitag Abend in Luzern. Eine meiner Lieblingsbands, die quasi ein Heimspiel feierten. Ich Metallschädel gab mich der Band nach dem Konzert sogar zu Erkennen und hatte ein Coming Out. Ich darf sie von jetzt an auch Jungs nennen, denn schliesslich bin ich ein paar Jahre älter als sie. ;-) Mein Meet and Greet verlief ohne Lampenfieber und ich erfuhr nebenbei sogar noch ein paar Dinge. Eine neue Scheibe ist im Anmarsch. 10 Songs haben schon eine gewisse Struktur erhalten und die Neue wird voraussichtlich heute in einem Jahr zum Verkauf geboten. Und was extrem wichtig ist. Sie kommt hart, verdammt hart rüber.

Zurück zum Konzert. Bestechend wie üblich bretterten sie los. Ungeachtet der noch kommenden Shakra-Unstimmigkeiten donnerten sie im Acid Train durch die Schüür, dass die Wände wackelten und mir der Magen durch die wummernden Bässe wie eine Gummiball hoch und runter flutschte. Hey es ist Freitag Abend und Heavy Rock Time ist angesagt. Sie spielten durch die Songs ihres Erstlings *Dogz On Dope* und machten Stimmung zum Headbangen.
Wenn man bedenkt, dass die Band erst seit vielleicht 10 oder 11 Monaten in der derzeitigen Formation zusammenspielt, kann man nur bewundernd den Kopf nicken.
Inzwischen konnte die Band sich selber europäisch ins Spiel bringen und touren während 3 Wochen im Dezember mit der Deutschen Metalllegende U.D.O. durch Europa.
"Es chunnt scho guet" sage ich auch hier.

Meine nette Begleitung bemerkte zur Band, dass sie viel zu brav aussehen. Wo sind die bösen Tattoos und die ... sagen wir mal ... Crazyness früherer Rockstare abgeblieben? Hey little Lady, wir sind im 21. Jahrhundert. Die Dauerwelle ist vorbei. Man kann auch kurzgeschoren und ohne Henna Tattoo Heavy Sound produzieren und das Herz-EKG zum Hüpfen bringen. Aber irgendwie hat little Lady eben doch recht. In der grossen weiten Welt des Showbusiness muss man ... wie soll ich sagen ... mhm ... aggressiver auf der Bühne auftreten. Man muss auf sich aufmerksam machen (egal ob positiv oder negativ). Heutzutage gehört die Show mit zum Programm. Gute Musik alleine genügt leider fast nicht mehr.
Aber ich bin zuversichtlich und bin gespannt auf die Kommentare der baldigen Europatournee.
Vielleicht gibt's ja sogar einen Tourblog oder so. Wäre doch schön zu lesen, dass Maxxwell die Berliner, Madrilenen und die Fans in Barcelona mit den Worten
"Where are those devil hands in the sky?"
einheizt. \m/


Linup


Oli Häller (drums and programming)
Nobi Suppiger (vocals)
Hef Häflinger (lead guitar)
Cyril Montayon (rhythm guitar)
Tom Kirchhofer (bass)



Bevors aber in die grosse weite Welt geht, steht noch ein Gig in der Schweiz resp. dem Lichtenstein an. Am 13. November wird zusammen mit Black Sonic im S-Event Club in Gams abgerockt. Na gut, auch im Rahmen der U.D.O. tour gibt's noch eine CH-Konzert. Nämlich am 1. Dez im Z7 in Pratteln.

Reviews von Dogz on Dope
Wenn man sich die Reviews zu Gemüte führt, kommt man nicht umhin den meisten kopfnickend zuzustimmen. Das Positive und das Negative stimmen. Das Gute ist ja schnell erkennbar und das spürt man auch ungebrochen an jedem Live-Auftritt. Es rockt, es rotzt, es headbangt. Negative Aspekte der Scheibe gibt es nicht derer viele. Für mich nur einen und zwar der slowtempo Song *Tomorrow*. Mit Abstand der schlechteste Song auf der Scheibe. Es fehlt irgendwas, damit das Feuerzeug rausgeholt wird. Es fehlt irgendwas, um sich bei der Freundin einzukuscheln. Das hat sicherlich noch Entwicklungspotenzial. Aber ich freue mich ob der vielen tollen positiven Kommentare und Reviews die meines Erachtens voll verdient sind.

CD-Review (heavyhardes.de) --> hier klicken
CD-Review (laut.de) --> hier klicken
CD-Review (metalglory.de) --> hier klicken
CD-Review (whiskey-soda.de) --> hier klicken
CD-Review (hardharderheavy.de) --> hier klicken
CD-Review (neckbreaker.de) --> hier klicken
CD-Review (squealer-rocks.de) --> hier klicken

CD-Review In Hard -->hier klicken
CD-Review Rock Hard --> hier klicken
CD-Review Break Out --> hier klicken

6 Kommentare:

  1. Jä nu...Sex*Drugs*Rock'n'Roll waren früher, als frau noch Slips auf die Bühne warf und das Zimmer mit Iron Maiden und Motorhead Plakaten tapezierte. Die aus der Bravo natürlich.

    Heute spielen die Bands technisch ausgereifter, besser abgemischt und vor allem nüchtern :-).

    Du hast den Gig treffend und gut beschrieben, Mr. Metallhead! Zu Shakra (eben nicht Shakira):
    der Bassist hat wirklich was drauf, spielt cheibe guet und ist noch so jung, das wir den im Auge halten müssen.

    Maxxwell: Hast du schon alles geschrieben.
    btw: warum schreibt niemand über den Kerl am Drums ?

    LG.
    ...die Begleitung...

    AntwortenLöschen
  2. Wieso? Trägt Oli ein Feinrip-Ungerliibli von Zimmerli? ;-)

    AntwortenLöschen
  3. Spannend geschrieben, Mr. Metalhead. Da möchte man doch glatt selbst dabei gewesen sein.

    Shakra finde ich auch schon lange sehr ansprechend. Eigentlich möchte ich die mal sehr gerne live sehen, denn auf der CD kommt mir das manchmal etwas zu glattgeschliffen vor.

    Maxxwell sind saugut, zumindest wie ich es ab CD beurteilen kann. Wirklich stark die aktuelle Scheibe, die auch noch Monate nach dem Review im Auto läuft. Bin sehr gespannt auf das nächste Release.

    AntwortenLöschen
  4. Danke.
    Ich bin auch gespannt auf die Neue. Aber das dauert ja noch ein Jährchen.

    Shakra habe ich mittlerweile sicher schon zum 5. oder 6. Mal live gesehen. Mich dünkt halt einfach, dass die Band mit einem anderen Sänger sich viel besser entfallten könnte.
    Aber bekanntlich (zum Glück) sind die Geschmäcker verschieden. ;-)

    AntwortenLöschen
  5. Eine Frage, die die Welt bewegt. (Zumindest die Welt der kleinen Eidgenossen ) :

    "Trägt Oli ein Feinrip-Ungerliibli"

    Tut er das ?

    Ich bin frustriert und bitte dringend um Aufklärung.

    AntwortenLöschen
  6. ;-) Fragen die die weiblichen Groupies in Extase versetzt.

    AntwortenLöschen

Related Posts with Thumbnails