Gestern Abend pilgerten Rockgöre, ihre sympatische holländische Freundin, mein Cousin und ich ins Bierhübeli nach Bern. Eigentlich war ich nur Lückenbüsser, denn ich hatte kein Ticket. Aber die liebe Rockgöre erbarmte sich meiner. Dafür revanchierte ich mich mit der Suche nach einem vierten Gast und mutierte zum Chauffeur des gestrigen Abends. Die Damen sollten wenigstens in Ruhe den Abend geniessen.
Angesagt war Gary Moore, der bluesig-rockige Gitarrenvirtuose und ehemaliger Thin Lizzy Member. The Master of the 6 strings. Aber diese härteren Zeiten sind defintiv vorbei. Es lebe der Blues. Nebst den älteren bekannteren Stücken, spielte er natürlich auch seinen aktuellen Longplayer durch. Wie z. B den Chuck Berry Coversong *Thirty Days* oder das wundervolle Slowstück *Have You Heard*. Sogar in die Sparte Country glitt er mit dem Song *Train*? ab.
Was von den alten Stücken nie fehlen darf ist *Still Got The Blues*, welches mittlerweile auch schon 18 Jahre auf dem Buckel hat.
Es ist schwer den Musikstil Gary Moores in eine Kategorie einzuordnen. Man findet darin Elemente des Rocks, des Jazz, des Blues und auch traditionelle irische Klänge wieder. Er hat sich nicht von modernen Musiktrends beeinflussen lassen, und ist seinem unverwechselbaren Stil immer treu geblieben. Es ist auch klar, dass er in der Coolness-Skala nicht allzu viele Punkte sammelt. Sein Spiel mit dem Publikum ist nicht gerade berauschend, weil der einsame Virtuose fast auf der Bühne verloren geht und er sich im masslosen Gitarrenspiel verliert.
Man muss sich bewusst sein, dass es auf der Bühne nur ihn gibt. Alles andere ist Beigemüse und wird zum Schluss im Vorbeigehen noch kurz erwähnt, wie eben seine Begleitband. Auch muss man sich bewusst sein, dass da auf der Bühne ein Virtuose sein Ding abzieht, wie es eben selten einer macht, komme was wolle. Wie ein verspielter kleiner Junge zupft er an seiner Gitarre und ist verzückt, welch fantasievolle Töne diese hervorzaubert. Machmal einem Gewitter, manchmal einer feinfühligen Elfe auf der Harve oder einem stampfenden Zug gleich, kommt die Tonwand auf die Zuhörer zugedonnert. Der Nordire bearbeitet mit einer Leidenschaft, ja fast in Trance sein Musikgerät und treibt das Konzert mit seinen Soli zu immer neuen Höhepunkten. Er quetscht, zieht, quält und dehnt den Saiten alles Mögliche ab. Hauptsache es passt zum Songkonzept und -kontext.
Habe ich erwähnt, dass die Rockgöre einmal mehr Leute vor Ort kannte? Nein? Es ist aber so und es ist auch gut so. :) Ueli hiess er diesmal und ist einer aus der verschworenen Rock- & Bluescruise-Klicke.
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Freitag, 30. Mai 2008
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Tja, jetzt wollte ich doch einen Bericht schreiben und hab gesehen, dass Du einmal mehr schneller warst.
AntwortenLöschenGut geschrieben !
Das entbindet dich nicht vom Schreiben, zumal du ihn schon geschrieben hast, vermute ich jetzt mal.
AntwortenLöschenDanke.