Ich freute mich riesig auf den Abend, obwohl plötzlich nicht mehr ganz klar war, ob das Konzert am Freitag oder Samstag sei., gäll Lady Lila. ;-)
Schliesslich klappte es dann doch noch. Wir führten uns in den Abend ein, indem wir uns vorher in der Luzerner Bibliothek verpflegten und dann locker noch Parkplätze vor dem Sedel fanden. Türöffnung war um 9. Wir standen parat um 10 nach 9. Ich muss jetzt nicht speziell erwähnen, dass wir nebst den Bands und einigen Supprtern die ersten vor Ort waren. Lilas Drohung, dass ich mein Auto vielleicht nicht so nah am Ausgang parkieren sollte, wischte ich mit einem Handbewegung weg. Ihr Beisatz, die Luzerner Rockmeute könne im zugedröhnten Zustand ganz schon abartig tun (oder so ähnlich), legte ich mit einem Gemurmel über zivilisierte Menschen ad acta.
Das Bier war lecker. Ich stellte mir das Sedel als grosse Halle in einem alten Gefängnis vor und musste zuerst mal leer schlucken als ich das kleine Lokal, wo Klein Lila früher jahrelang ihr Unwesen trieb, sah. Da passen höchstens 150 Leute hinein. Der Raum war unterbrochen von verschiedenen Säulen, die einem die Sicht auf die ganze Bühne und demnach die Band nahm.
Aber gemütlich war es schon. Klein aber oho. Die Akkustik ist laut, gut, brachial, trotz der kleinen Boxen. Die Bühne war so klein, dass die beiden Bands sich sogar die Drums teilen mussten. Sachen gibts's, tststs, die sehe ich zum ersten Mal.
Aber nun zur Musik. Wir stellten fest, dass wir verschiedene Ansichten resp Anschauungen hatten, wenns darum ging ein Konzert zu beschreiben. Lila bevorzugt die emotionale Ebene und beschreibt ihre Gefühle während des Konzerts oder ihren entschwebenden Zustand während eines Liedes. Ich hingegen, gehe analytisch vor. Ich beschreibe, entfalte, analysiere, zähle auf, erkläre, durchleuchte und zerpflücke den ganzen Abend. So wie ich es auch jetzt mache. ;-)
Nach 10 Uhr wars dann soweit. Die Vorband Tempesta, ich habe übrigens die CD Fulltime Joker von denen, betrat die Bühne und rockte überraschend heavy ab. Von der CD hatte ich das überhaupt nicht so in Erinnerung. Ich fands zu soft, zu country. Aber als sie dann den bekannten Song *Do You Understand* live spielten, merkte man sehr sehr deutlich den Unterschied. Live geht einfach die Post ab. Ich fand die Band super, zumal sie einen neuen Bassspieler dabei hatten, der vor dem Konzert erst zweimal mit ihnen probte und deshalb ein bisschen nervös war. Unnötig, denn die Band hatte Spass am Spielen und legte sich voll ins Zeug. Reto, der Sänger hat eine fanstastische Stimme, der Leadgitarist eine wunderschöne Gitarre (gemäss Lila, ich habe da ja keine Ahnung). Und oh ja, Pascal beherrschte zudem sein Instrument perfekt.
Lineup
Thalmann Reto (vocals/rhythm guitar)
Fuchs Pascal (lead guitar)
Brühwiler Armin (drums)
Ruedi Kälin (bass guitar)
Lady Lila beschwor immer häufiger die Musikgötter, dass die Sedelmusikliebhaber doch noch erschienen. Vielleicht übertreibe ich masslos, aber wir waren ne Menge stolzer Zuschauer. Zum Glück hatten wir unsere Tickets reservieren lassen. Miiiiiindestens 50 waren answesend, ich schwör. Bravo Luzerner, habt ihr toll hingekriegt. Ich dachte ihr seid die Rock City schlechthin? :-(
Wenn man noch bedenkt, dass in den Luzerner Nachrichten noch einen halbseitigen Artikel über Pure Inc. drinn war (liess ich mir sagen), eine echt bedenkliche Erscheinung. Da klafft ein abenteuerlicher Unterschied zwischen Hoffnung der Organisatoren und dem Wunsch der Bands vor vollen Häusern zu spielen und Geld zu verdienen. Mit Pure Inc. dem momentan besten Exportschlager der Schweiz in Sachen Metal, sollten die Lokale eigentlich gerammelt voll sein.
Liegt's an der Provinz? Schlechte Promotung? Keine Ahnung. Schade für die Bands war's allemal.
Und dann fuhren Pure Inc. auf. Gestählt durch ihre Serenade of Agression Tour quer durch Europa mit dem ehemaligen Masterplan-Sänger Jorn. Sie spielen schon wie kleine Herrgötter. Der Sandro fidelt wie ein Wilder, so dass ihm eine Saite riss. Wenn Songs wie Blvd Jam, Saviour, Fear My Eyes, I'm A Rolling Stone oder Break Free auf der Playlist stehen, kann echt nichts mehr schiefgehen. Das sind einfach Hammersongs und lassen mein kleines Rockerherz höher schlagen. Da lässt die volle Wucht Giannis Stimme meine Schädeldecke erzittern und die Gitarrenwand von Sandro und Hoffi brettert durch meine Glasknochen. Wer sich da nur auf Lieder wie Dead Calling einstellt, wird auf dem falschen Fuss erwischt und platt gemacht. Aber ich wusste das ja, weil ich die Band zum dritten Mal live sah.
Was geht vor dem Konzert hinter der Bühne noch ab? Guckst du hier vom Auftritt im Feb 08 im Dynamo. Da war ich übrigens dabei. He Luzern, das Dynamo war damals restlos voll.
Lineup
Gianni Pontillo (vocals)
Sandro Pellegrini (guitar)
Dave Preissel (drums)
Ueli "Hoffi" Hofstetter (bass guitar)
Hier noch ein paar Namen vom gestrigen Abend für Mme Lila:
Maxxwell
Jorn Lande
H-Blockx die Crossoverband aus Deutschland (The Power, Countdown To Insanity)
Disturbed
Lila notiere dir den 25. April. Da geht's nach Sursee. Maxwell und die griechischen Rocker aus Deutschland Tri State Corner spielen auf.
Meine Analyse ist fertig.
Keep on rockin'
Metallschaedel
Samstag, 6. Dezember 2008
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Ich wusste es !
AntwortenLöschenHammermässig gut den Abend eingefangen, super Kritik zum Gig.
(Nein. ICH hätte das so nicht hinbekommen...)
Wir warten noch immer darauf, dass du eine eigene Zeitschrift herausgibst ;-). (Bestelle schon mal ein Abo davon bei dir. )
Im April bin ich mit dabei, klar...
Das ist nur wirklich des Lobes zuviel. Du hättest das viel besser hingekriegt. ;-)
AntwortenLöschenZeit...aha Zeitschrift...keine Zeit...leider.