Donnerstag, 19. November 2009

Dantes Inferno

Rammstein ist Kult. Rammstein ist der Hammer. Liebe ist für alle da.

Ich sah gestern Abend die Band zum ersten Mal live. Viele viele Freunde erzählten mir im Vorfeld von der tollen Bühnenshow und -präsenz der Band. Bhaa dachte ich mir. Das wird doch in etwa gleich ablaufen, wie bei anderen Konzerten.
Alles begann mit der Vorband namens ....keine Ahnung.... aus Finnland (so hörte ich). Zwei Drummer, ein Keyboarder und ein Shouter am Mikro. Mit jedem Bier wurden auch die besser, meinte der Matthias. Ich wähnte mich bei japanischen Drummern zu Hause und liebäugelte mit einer Auszeit, weil die Musik irgendwie verdammt techno rüberkam. Schön brachial aber eben techno. Auch fehlten mir meine liebgewonnenen Gitarren. Uffhöre und abfahre waren meine Kommentare zur Band.

Und endlich kur vor halb 9 wurden die Gebete meines Cousins, meiner Cousine, von Matthias, meine und vieler anderer zappendüster gekleideten Menschen erhört. Ja ja ja ja ja. ich gebe mich geschlagen. Ich sah noch nie eine derart gewaltige Bühnenshow. KISS hatte letztes Jahr nur halb so viel zu bieten und das war schon viel. Was Rammstein in der kleinen St.Jakobshalle alles auf die Bühne zauberte war schlichtweg phenomenal. Solche Einfälle muss ein kaputtes Gehirn zuerst kreieren. Bühnenbilder wie bei den Bros Grimms in der Schreibstube, Frankensteins Bastelkeller oder beim Butcher namens Freddy waren nur einige der gloriosen Einfälle. Papierschnitzel- und Schaumkanonen, flammendes Fegefeuer im Übermass, Puppengetanze an Fleischerhaken, sowie das Gedonnere der Hölle brachten auch ihren Teil zur guten Stimmung bei. Dantes Inferno in Perfektion.

Ich kenne ja nicht viele der Songs. Zum Glück erbarmte sich der Herr Lindemann meiner und er brachte denn auch diese. Amerika, Feuer frei oder eben das neue Pussy waren darunter. Schade schade wurde Pussy nicht dem Video nachempfunden. Wäre das ein Gaudi geworden. Vermutlich hatten die Basler Sittenwächter alles verboten.
Der Groove, das Grundgetöse der Musik kroch einem durch Mark und Bein, dass einem die Eingeweide bei lebendingem Leib zerbröselten und wie Sand durch die Finger zum glitschigen Höllenboden glitt. Wie ein Ambossschlag aufs Gehirn beginnen die meisten Songs und auch die Strukturen der Songs sind sich meist ähnlich. Aber wen interessierte das gestern Abend schon. Keine Sau. Hauptsache es machte krach, der Keyboarder glitzerte wie ne Discokugel oder er glitt auf einem Gummiboot über die Menschenmenge hinweg zu neuen Ufern. Es war Stimmung. Es war Bombenstimmung. Rammstein gaben 2 Zugaben, wobei die Gesamtzeit nicht gross über 90 Minuten war. Schade eigentlich.

Ich wunderte mich, wieso die Band "nur" in Basel spielte, wo sie doch locker das Hallenstadion hätten füllen können. Zumindest nach der glamurösen Pussy Werbung und Zensurierung in Deutschland wäre mehr drinn gelegen. So aber waren wir alle relativ nah am Geschehen. Und das war auch gut so.

Geläutert vom spektakulären Event düste ich von dannen Richtung Sonnenaufgang.

Sie habe ich ja nicht getroffen, obwohl sie vor Ort war. Schade um die Gelegenheit.
Dafür war er gekommen. Also ich meine ...er kam auch dahin... in der Halle....zum Konzert. Er war fast ein adäquater Ersatz für sie.


(Ätsch, dies ist nur die Cut-Version, das richtige gibt's nur hier. ;-)

1 Kommentar:

  1. Die Vorband hiess Combichrist http://www.combichrist.com/. Aber so viel Bier, dass die Band richtig gut wird, kann man gar nicht trinken :-).

    Apropos Bier!
    Frage: Wie macht man eigentlich Metal?
    Antwort: Als erstes braucht man Bier!

    Hier nachzuprüfen: http://www.youtube.com/watch?v=FNppazAuH2A

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