Heute mache ich es wieder einmal kurz und knapp. Letzten Donnerstag gastierten die Könige des Rocks mit 70er-Einschlag namens Wolfmother im Volkshaus Zürich.
Entweder war die Vorgruppe, deren Name ich nicht rausfinden konnte, bekifft oder man konnte ihnen nur zuhören, wenn man's war. Auf jeden Fall sah ich noch nie ein Konzert in slow motion. Amazing.
Die Hauptakteure des Abends zogen ein viel jüngeres Publikum an, als ich im Vorfeld dachte. Ich vermute, dass diejenigen die noch in den 70ern mittendrinn waren, mittlerweile alt wurden und nicht mehr an Konzerte gehen. Es wurde ein Abend für Studis, Kantigänger und andere Freunde von suchtgefährdeten Materialien. Man trug wieder Bart und Mütze, wie damals in der legendären flower power Ära. Sogar Ohringe waren massenweise bei den männlichen Zuhörern zu sehen.
Ein weiteres Unding, womöglich bin ich zu alt, war das Pogen und Body Diving, welches wegen möglicher Knochenbrüche nur jugendliches Publikum macht. Notabene immer mit einem Bier in der Hand. Am Schluss war's allerdings nur noch der leere Becher.
Auch trinkt das jüngere Publikum viel mehr Bier als unsereins. Was bedeutet das nun: Ständig ist die Menge in Bewegung und muss versorgt werden. Ein ewiges hin und her mit flüssiger Nahrung ist im Bulk unterwegs und duschte links und recht Leute wie mich ab. Am Schluss war ich hinten und vorne nass von verschüttetem Bier. Als ich am Schluss des Konzert die Jacke wieder anzog und in meine Tasche langte......genau ihr wisst was ich meine.....ich langte in eine Pfütze.
Quintessenz. Ich stand strategisch völlig im Schilf. Meine Altergenossen sassen auf der Tribüne und genossen das Konzert in Ruhe und in vollen Zügen.
Zurück zum Konzert. Nach anfänglichen Soundproblemen - der Drummer hörte den Sänger Andrew Stockdale nicht - das Mikro hatte zu weinig Saft, konnte die Show beginnen. Und um es wie angekündigt kurz zu machen, es war der Hammer. Wolfmother jamte was das Zeugs hielt und die unvergleichliche Stimme (like Ozzy) und Instrumente hergaben. Ein paar Abstimmungsprobleme innerhalb der Band wurde durch forsches Handzeichen des Sängers schnell korrigiert. Verständlich, denn die Band wurde letztes Jahr um den Sänger auch neu zusammengestellt. Man wähnte sich 30 Jahre zurück. Black Sabbat, Led Zeppelin, The Who, The Doors, Deep Purple, Creedence Clearwater Revival oder Thin Lizzy lassen grüssen. Die Band hat inzwischen ihren zweiten Longplayer *Cosmic Egg* rausgebracht. Es gibt schon ein paar tolle Songs auf beiden Scheiben wie *Woman*, *New Moon Rising*, *Joker & The Thief* oder *California Queen* der Band.
Musikalisch war's ein toller Abend. Den Rest vergess ich schnell wieder.
Update: Die Vorband hiess vermutlich Dark Angels.
Mittwoch, 3. Februar 2010
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Ich habe schmunzeln müssen. Bei Livegigs stört es mich auch zunehmend, wenn andere mein musikalisches Erlebnis mit Gruppensaufen/kiffen missbrauchen. Scheisse, ich werde alt.
AntwortenLöschenich war auch da - und kann dir verraten, dass die vorband the black angels heisst.
AntwortenLöschenzuerst dachte ich ja, dass sie nur über ihre monitore spielen. der sound klang wie aus einer grotte.
aber als dann wolfmother loslegten und es klangmässig nur wenig besser wurde, war mir klar: die soundanlage ist scheisse und/oder der tontechniker taub.
anyway. bierduschen habe ich auch mitbekommen. kotzende teenager-girls säumten den weg ins wc. aber: wolfmother sind eine ausserordentliche live-band mit gutem material. wobei vor allem die songs ab dem erstling der hammer sind.
ich stimme euch beiden vollends zu.
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