Dienstag, 31. Dezember 2013

Heavy Metal an der Uni





Kein Witz: In den Niederlanden kann man jetzt Heavy Metal studieren. Auf dem Lehrplan stehen Hexengesang und die Geschichte des Teufelszeichens. Das kostet aber auch 1090 Euro pro Jahr.

Folgendes kann man tun, um ein akzeptabler Heavy-Metal-Musiker zu werden: Lange Haare wachsen lassen, Arme tätowieren, ganz viel Bier trinken. Dann Gitarre mit Mörder-Verzerrer kaufen, ein bisschen üben und vorm Spiegel Headbanging trainieren. Anschließend Band mit satanisch klingendem Namen gründen und auf Tour gehen. Müsste reichen, um nicht unangenehm aufzufallen unter all den Metal-Combos, die mit rostigen Tourbullis und Durchschnittskrach in die Provinz einfallen.

Um ein exzellenter Heavy-Metal-Musiker zu werden, könnte man allerdings auch so verfahren: Ebenfalls lange Haare wachsen lassen, Arme tätowieren und Gitarre mit Mörder-Verzerrer kaufen. Dann aber nicht nur ein bisschen, sondern richtig viel üben. So ist man gut gerüstet, um technisch versiert zu einem Aufnahmetest in die Niederlande zu fahren, genauer gesagt nach Eindhoven. In der traditionsreichen Metal-Metropole, wo dereinst die legendären "Dynamo"-Festivals mit Szenegrößen wie Suicidal Tendencies, Anthrax oder Pantera stattfanden, gibt es nun die sogenannte Metal Factory. Dort kann man seit September dieses Jahres Heavy Metal studieren.

Die Factory ist eine Abteilung des Summa College und residiert in einem Gemeinschafts- und Konzerthaus, das "Dynamo" heißt. An einem Freitagmorgen Ende Oktober steht eine der ersten Zwischenprüfungen an. In einem Kellerraum ohne Fenster lassen sich Ruud Jolie und vier andere Dozenten auf ihre Stühle fallen. Auf der Bühne vor ihnen umgreift ein Student im schwarzen T-Shirt das Mikrofon, hinter ihm zwei Gitarristen, ein Bassist, ein Schlagzeuger. Alle warten auf Jolies Nicken, dann geht's los, und zwar voll in die Fresse: Die Studi-Band präsentiert heftigen Speed-Metal.

(via Spiegel Online, Bild von Harald Fronzeck)


—-- Artikel wurde auf meinem iPhone erstellt

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